Grabbepflanzung: So gelingt die Pflege

Erste Bepflanzung

Nach einer Beerdigung ist es an der Zeit, die ersten Pflanzen zu pflanzen. Urnengräber können direkt nach der Beerdigung bepflanzt werden, Erdgräber benötigen jedoch etwas länger. Die Erde muss sich erst setzen, dies dauert meist zwischen 4 und 12 Monaten.

Bevor der Grabstein bzw. das Grab aufgestellt wird, ist es empfehlenswert, zum Übergang eine Bepflanzung zu setzen. So können Sie direkt am Anfang ein würdevolles Grabbild gestalten, bis die endgültige Bepflanzung durchgeführt wird. Diese sollte erst nach Aufbaudes eigentlichen Grabmals beginnen.

Sie sollten darauf achten, dass die Pflanzen, die Sie sich aussuchen, auch verwendet werden dürfen. Die Gestaltung des Grabes wird i. d. R. von der Friedhofssatzung vorgegeben. Oft können Ihnen hier die lokalen Floristen auch weiterhelfen.

Es ist empfehlenswert, die erste Bepflanzung nicht in den kalten Monaten, sondern erst in den wärmeren Jahreszeiten, also zum Beginn des Frühlings, vorzunehmen.

Geeignete Erde

Für ein schönes Grab mit gesunden Pflanzen ist die richtige Erde entscheidend. Möchten Sie gesetzte Erde auffüllen, eignet sich handelsübliche Blumenerde prima.

Wenn der Boden auf dem Friedhof sehr sandig oder steinig ist, kann es sein, dass das Wasser zu schnell versickert und der Boden zu trocken wird. Dies passiert oft dann, wenn sich der Splitt für die Gehwege zwischen den Gräbern mit der Graberde mischt. Dann ist es wichtig, zusätzliche Erde hinzuzufügen, damit die Pflanzen genug Feuchtigkeit bekommen. Auch bei sehr lehmigem Boden bietet es sich an, zusätzlich Blumenerde zu verwenden.

Vermeiden Sie künstlichen Dünger und greifen Sie auf Kompost zurück, dieser ist erlaubt und sorgt für eine gute Bodenbeschaffenheit.

Die richtige Bepflanzung wählen

Wenn es darum geht, welche Pflanzen Sie wählen möchten, kann die Vielfalt manchmal überwältigend sein. Achten Sie bei der Wahl auch darauf, wie viel Pflege die einzelnen Pflanzen benötigen und überlegen Sie wieviel Pflege für Sie überschaubar bleibt. Wenn Ihre Pflanzen viel Wasser benötigen und das Grab an einem sonnigen Ort liegt, müssen Sie damit rechnen, dass Sie an heißen Sommertagen täglich gießen müssen.

Dauerbepflanzung und Wechselbepflanzung

Grundlegend gibt es zwei Arten von Grabbepflanzung: die Dauerbepflanzung und die Wechselbepflanzung

Die Dauerbepflanzung ist für viele Jahre gedacht und soll das Grab das ganze Jahr über mit immergrünen Pflanzen schmücken. Bodendecker sind dabei besonders praktisch, weil sie verhindern, dass Unkraut wächst

Bei der Wechselbepflanzung werden hingegen die Pflanzen mehrmals im Jahr ausgetauscht. Entsprechend der Jahreszeit werden Frühjahrs-, Sommer- und Herbstpflanzen auf dem Grab gepflanzt. Der Pflegeaufwand ist im Vergleich zur Dauerbepflanzung höher und auch kostenintensiver.

Größe und Anordnung der Bepflanzung

Für aufrechte Grabsteine eignen sich Gräser, Zwerggehölze oder sorgfältig geschnittene Immergrüne als passende Begleiter. Liegt der Stein flach, wie etwa ein Buch mit Inschriften, ist es ratsam, eine Bepflanzung im Hintergrund vorzunehmen. So lässt sich die kleine Gießkanne und die Erdschaufel geschickt verstecken. Vor dem Grabstein sollten niedrig wachsende Sträucher platziert werden, um die Sicht auf den Grabstein selbst nicht zu verdecken.

Pflanzen mit Symbolwirkung

Pflanzen mit symbolischer Bedeutung erfreuen sich in der Grabbepflanzung großer Beliebtheit. Zu den bekannten Symbolträgern zählen Vergissmeinnicht (Myosotis), Gedenkemein (Omphalodes verna), Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis), Schlüsselblume (Primula veris) sowie die Lilie (Lilium), die seit Jahrhunderten als Ausdruck des Glaubens gilt. Durch die Auswahl solcher Pflanzen kann man nicht nur seine eigenen Emotionen zum Ausdruck bringen, sondern auch die Persönlichkeit des Verstorbenen ehren. Überdies tragen auch Sträucher und Bäume eine besondere Symbolik, wie beispielsweise der Lebensbaum (Thuja) und die Hängende Kätzchenweide (Salix caprea ‘Pendula’).

Bodendecker als Grabbepflanzung

Für die Bepflanzung von Grabflächen mit Bodendeckern sollten Sie die Auswahl entsprechend den Wuchsbedingungen treffen. Achten Sie auf den Bodentyp, das Licht und die Feuchtigkeit. Nur so können die Pflanzen zuverlässig gedeihen und sind langfristig leicht zu pflegen. Für Doppelgräber eignen sich großlaubige, höhere Bodendecker wie die Schaumblüte oder das Dickmännchen, während bei kleinen Urnengräbern zierlichere Arten wie das Fiederpolster oder das Stachelnüsschen die bessere Wahl sind. Die beste Zeit für die Pflanzung ist im Frühjahr, aber robuste Bodendecker können auch im Herbst gepflanzt werden. Achten Sie darauf, die Pflanzen relativ dicht zu setzen. In den ersten Monaten ist eine regelmäßige Bewässerung erforderlich.

Beispiele zur Dauerbepflanzung (Bodendecker) für sonnige Gräber

  1. Sedum ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Mit etwa 420 Arten ist sie die umfangreichste Gattung dieser Familie. Auch bekannt als Fetthenne oder Mauerpfeffer, ist sie eine ausgezeichnete Wahl für die Grabbepflanzung. Diese sukkulenten Pflanzen zeichnen sich durch ihre robuste Natur, geringen Pflegebedarf und ihre Fähigkeit aus, Trockenheit gut zu überstehen. Sedum-Arten bieten eine Vielzahl von Farben und Texturen, von lebhaftem Grün bis zu rötlichen Tönen, und einige Sorten produzieren im Spätsommer attraktive Blüten. Sie eignen sich gut als Bodendecker und können auch in Trockenmauern oder Steingärten verwendet werden. Sedum ist eine langlebige und pflegeleichte Option für ein würdevolles und attraktives Grab.
Sedum als Dauerbepflanzung für sonnige Gräber
  1. Ajuga reptans, bekannt als Kriechender Günsel, ist eine ideale Grabpflanze. Mit ihrem dichten, niedrig wachsenden Wuchs bildet sie einen schönen Teppich aus grünen Blättern und blauen Blüten. Diese Pflanze ist robust, pflegeleicht und verträgt auch halbschattige Standorte gut. Der Kriechende Günsel trägt nicht nur zur ästhetischen Gestaltung des Grabes bei, sondern kann auch dazu beitragen, Unkrautwuchs zu unterdrücken und den Boden vor Erosion zu schützen. Seine kriechenden Triebe breiten sich schnell aus und füllen leere Flächen, was besonders vorteilhaft ist, um das Grab schnell zu begrünen. Sie sollten jedoch 2-3 mal im Jahr etwas zurückgeschnitten werden, um eine Ausbreitung einzudämmen.
Kriechender Günsel als Dauerbepflanzung für sonnige Gräber

Zwischenfazit

Der Aufwand für die Grabpflege hängt von den ausgewählten Pflanzen und dem Standort des Grabes ab. Legen Sie sich zunächst auf eine Dauer- oder Wechselbepflanzung fest. Achten Sie bei der Auswahl zudem auf die Bodenbeschaffenheit, füllen Sie bei Bedarf die Bepflanzung mit Blumenerde und/oder Kompost auf, damit alle Nährstoffe vorhanden sind.

So machen Sie die Grabbepflanzung winterfest

Bodenvorbereitung

Lockern Sie den Boden um die Pflanzen herum und entfernen Sie Unkraut, um eine gute Belüftung zu gewährleisten. Fügen Sie bei Bedarf einen geeigneten Dünger oder Kompost hinzu, um die Bodenqualität zu verbessern.

Sommer- und Herbstbepflanzung entfernen

Entfernen Sie die Sommer- und Herbstbepflanzung. Beseitigen Sie das Laub, Unkraut, verblühte Pflanzen und andere Blumenreste. Schneiden Sie ggf. Pflanzen (z. B. Sträucher) etwas zurück, aber achten Sie darauf, nicht zu spät damit zu beginnen, um bereits blühende Triebe zu schützen.

Winterbeständige Pflanzen einpflanzen

Solange der Boden bislang nicht gefroren ist, können Sie winterbeständige Blumen, Pflanzen und Sträucher pflanzen, um die Grabbepflanzung auch im Winter ansprechend zu gestalten.

Es ist wichtig, dass die Pflanzen und Gewächse ausreichend Zeit haben, um sich zu etablieren, bevor die Temperaturen dauerhaft unter den Gefrierpunkt fallen. Die Zeit zwischen Oktober und November eignet sich gut dafür.

Winterharte Grabbepflanzungen können sein: Scheinbeeren, Silberblatt und Immergrün. So wirkt das Grab nicht leer. Farbige Akzente setzen Sie mit Christrosen, Schneeheide und Chrysanthemen sowie Alpenveilchen.

Schutz vor niedrigen Temperaturen

Um Ihre Bepflanzung selbst gegen niedrige Temperaturen, Frost und Schneefall zu schützen, empfiehlt es sich, die Gräber mit einer Schicht dicker Zweige abzudecken. Tannenzweige, Eiben oder Zweige der Blaufichte eignen sich besonders gut für diesen Zweck. Diese zusätzliche Schicht bietet einen wirksamen Schutz vor den härtesten Witterungsbedingungen und trägt dazu bei, dass das Grab auch im Winter ein ansprechendes Erscheinungsbild behält.

Grabstein reinigen & pflegen

Neben der Bepflanzung sollte auch der Grabstein regelmäßig gepflegt werden. So erzeugenSie ein ansehnliches Gesamtbild. Um Ihren Grabstein in einem optimalen Zustand zu halten, ist es ratsam, ihn regelmäßig zu reinigen. Die Anfälligkeit des Grabsteins für Verschmutzungen hängt von der Art des Steins ab. Neben Fleckenkönnen sich Moos, Schmutz oder andere Rückstände ansammeln.

Grundsätzlich können Sie grobe Verschmutzungen mit einem feuchten Tuch oder unter fließendem Wasser und einer weichen Bürste (etwa einer Nagelbürste) entfernen. Bei einigen Steinen ist auch die Verwendung von Kernseife möglich. Sprechen Sie hier am besten mit Ihrem Steinmetz, um den Grabstein nicht zu beschädigen.

Wir haben einen Ratgeber zur Natursteinreinigung veröffentlicht. Dort finden Sie mehr Informationen zum Thema Reinigung mit Haushaltsmitteln. Sind die Verschmutzungen hingegen sehr hartnäckig, sollten Sie zu spezifischen Reinigern greifen oder den Stein professionell reinigen lassen.

Wir sind für Sie da.

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